TVG Großsachsen - ein Verein immer in Bewegung
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Großsachsen

Fährt man die Bergstraße entlang, so sieht man schon weit vor Großsachsen den Zwiebelturm der über 225 Jahre alten evangelischen Kirche und den Turm der neuen katholischen Kirche über den Obstanlagen und Weinbergen, Gärten und Feldern.

Matthias Merian nannte die Bergstraße ,,einen lustigen Garten“ neben dem Odenwald herstreichend. In dieser gesegneten, fruchtbaren Landschaft, im Tal und auf den Schuttkegeln des Apfelbaches liegt Großsachsen.

Die Geschichte dieses Dorfes reicht weit zurück. Zwar wurde im Jahre 779 Sahsenheim zum ersten Mal in einer Urkunde des Klosters Lorsch erwähnt, doch schon lange vorher, wie wir aus archäologischen Funden wissen, lebten hier Menschen.

Prähistorische Siedlungsspuren der Rössner-Kultur (3000 - 1800 v. Chr.) im Grabungsbereich der römischen "villa rustica" sind erste Anzeichen einer Besiedelung. Aus der La-Tene-Zeit (um 500 v. Chr.) wurden keltische Gewandschließen und Armreifen in einem Grab im Gewann Kissel gefunden. Um 100 n Chr. bauten die Römer, die kurz vorher Ladenburg (Lopodunum) zur Gebietshauptstadt erhoben hatten. einen großen Gutshof (villa rustica) westlich des heutigen Großsachsen. Bis zur Aufgabe des Limes, des römischen Grenzwalls, im Jahre 260 n. Chr. wurde dieser Hof bewirtschaftet.

Auf die Römer folgten die Alemannen und später die Franken. In fränkischer Zeit schenkte Uoda, eine Edelfrau, dem Kloster Lorsch ,,8 Huben bei den Sahsen". Dies war 779 n. Chr .- In der Schenkungsurkunde steht geschrieben: ,,im elften Jahr der Herrschaft KarIs des Großen".

Im Jahre 1130 wurde dann sahsenheim maior (Großsachsen) erstmals allein erwähnt. (Vorher wurden die drei Sachsenorte als Einheit gesehen).

Aus dem Besitz des Klosters Lorsch kam Großsachsen 1232 an die Pfalzgrafen bei Rhein mit Sitz in Heidelberg. 1802 kam es dank Napoleon an das neugeschaffene Großherzogtum Baden.

Seit dem 13. Jahrhundert waren die Herren von Hirschberg (Name der Gemeinde) Lehensträger des Pfalzgrafen in Großsachsen. Von 1225 - 1470 war Großsachsen Organisationsmittelpunkt der ,,Äpfelbacher oder Sahsenheimer Cent'". Die Cent umfaßte den gesamten pfalzgräflichen Besitz nördlich des Neckars. Das ,,Apfelbacher Centgericht" tagte damals bei der Kirche Maria Magdalena, einer Vorgängerkapelle der heutigen ev. Kirche.

Im 30-jährigen Krieg und besonders in den pfälzischen Erbfolgekriegen wurde Großsachsen durch die Truppen Ludwig XIV mehrfach zerstört. Aus diesem Grunde stammen die ältesten Gebäude Großsachsens aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts.

1890 fanden sich in Großsachsen turn begeisterte Bürger, die den Turnverein ,,Germania" gründeten.

In unserem Jahrhundert entwickelte sich Großsachsen aus einem Bauerndorf zu einer Wohngemeinde. Neue Wohngebiete entstanden. Vieles veränderte sich. Der Apfelbach, der früher im offenen Bett durch die Breitgasse floss, wurde verdolt, Abwasserkanäle verlegt und die Wasserversorgung gesichert. Schule, Kindergarten, Sporthalle und Feuerwehrhaus wurden neu errichtet. Die Bevölkerungszahl nahm zu. Trotzdem war Großsachsen im Ballungsgebiet Mannheim - Heidelberg - Weinheim zu klein, um seine Selbständigkeit wahren zu können. Am 1. Januar 1975 schlossen sich Großsachsen und Leutershausen zur neuen Gemeinde Hirschberg zusammen. Großsachsen jedoch will trotz vieler Veränderungen in den letzten Jahren das Dorf zwischen Berg und Ebene, zwischen Wald und Feld, zwischen Obstbäumen, Weinreben und Tabakäckern bleiben.

 

Von Ehrenvorstandsmitglied Martin Stöhrer.

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